Vergleichsanalyse zu Kreditrisiken im Kundengeschäft

In der Analyse 2023 widmeten wir uns erstmalig dem neuen barwertigen Kreditrisikomodell im Kundengeschäft.

Für das neue Modell lagen derzeit noch keine umfangreichen Benchmark-Zahlen vor. Daher zeigten wir in einem individualisierten, umfangreichen Bericht Risiko-Kennzahlen im Kontext vergleichbarer Institute detailliert auf und schlossen mögliche Interpretationslücken. Hierzu analysierten wir neben dem Credit Value at Risk auch die relevanten Eingangsgrößen wie barwertiges EaD, modellierter Verlust und Kreditrisikoprämie EL KM und verglichen diese auf Basis geeigneter relativer Kennzahlen. Außerdem boten wir die Möglichkeit, viele weitere Erkenntnisse zur Beurteilung der eigenen Portfoliostruktur zu gewinnen.

CP BAP Abbildung KPM-KG

Auswertung aus der KPM-KG-Vergleichsanalyse zu Verlustverteilungen (hier eine exemplarische Abbildung aus der Studie 2020)

Das Kreditportfoliomodell im Kundengeschäft (KPM-KG) steht wegen seiner grundlegenden Bedeutung für die Risikotragfähigkeit nicht nur im Fokus der Bankenaufsicht, auch für eine moderne Adressrisikosteuerung ist das Management erwarteter und unerwarteter Verluste aus der Übernahme von Kreditrisiken im Kundengeschäft von besonderer Bedeutung. Selbst, wenn für das eigene Institut entsprechende Auswertungen bei guter Datenqualität vorliegen, stellt sich die Frage, wie die individuellen Ergebnisse im Kontext anderer genossenschaftlicher Kreditinstitute adäquat zu bewerten sind. Dies gilt umso mehr beim neuen barwertigen KPM-KG, bei denen folgende Fragestellungen von großem Interesse sind:

  • Ist die Verlustquote (LGD) des Gesamt-, Firmen- bzw. Privatkunden-Portfolios im Vergleich zu anderen VR-Banken eher hoch oder niedrig?
  • Wie verhält sich der modellierte Verlust in Bezug auf andere Institute vergleichbarer Größe?
  • Wie ist die Kreditrisikoprämie EL KM im Kontext der Vergleichskennzahlen zu beurteilen?
  • Sind die Value-at-Risk-Zahlen für das eigene Portfolio im bundesweiten Vergleich zu Kreditinstituten ähnlicher Größe kritisch oder positiv zu bewerten?
  • Wie kann die Angemessenheit für den eigenen Modell-Einsatz überprüft werden?

Daher erstellen wir regelmäßig eine Studie, die die Credit Value at Risk-Kennzahlen und viele weitere Portfolio-Parameter der teilnehmenden Institute umfänglich analysiert. Bis zu 100 genossenschaftliche Institute aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligen sich in der Regel an der Vergleichsanalyse. In diesem Jahr führen wir diese erstmalig auf Basis des barwertigen KPM-KG durch.

Jede teilnehmende Bank erhält einen individualisierten, umfangreichen Bericht, der ihre Kennzahlen im Kontext vergleichbarer Institute detailliert aufzeigt. Grundlage dafür sind Auswertungen, die sich aus der vorhandenen VR-Control-Software mit überschaubarem Aufwand extrahieren lassen.

Auf Basis der absoluten Kennzahlen lassen sich auch für das neue Modell relative Kennzahlen wie beispielsweise eine Risikoquote ermitteln. Damit ist es möglich, eine umfassende Analyse aufzubauen, die einen realistischen Vergleich eigener Risiko-Kennzahlen mit den Ergebnissen ähnlicher genossenschaftlicher Kreditinstitute ermöglicht.

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