Kreditgeschäft und Kreditprozesse: Risiko und Aufwand ausbalancieren

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Im Kontext aufsichtsrechtlicher Anforderungen und steigendem Kostendruck müssen Banken Risikobetrachtung und Bearbeitungsaufwand im Kreditgeschäft bestmöglich ausbalancieren. Entscheidend sind hierbei die Ausgestaltung der Risikorelevanzgrenze sowie die konsequente Differenzierung nach Risikogehalt in Regelwerk und Kreditprozessen bei optimaler Nutzung der Öffnungsklauseln der MaRisk. Das Ziel: Erleichterungen in den risikoarmen Abläufen und Fokussierung der Ressourcen auf das risikorelevante Geschäft.

Die bankindividuelle Risikorelevanzgrenze sollte möglichst beiden Perspektiven gerecht werden:

  • Risikoperspektive: möglichst niedrige Grenze, um möglichst viele Engagements im risikorelevanten Bereich und damit unter verschärfter Aufsicht zu haben
  • Aufwands-/Kostenperspektive: möglichst hohe Grenze, um eine möglichst hohe Anzahl an Engagements im nicht risikorelevanten Bereich und damit aufwandsreduziert abzuwickeln.

Die Risikorelevanzgrenze ist der effektivste Hebel für Ressourcenoptimierung im Kreditgeschäft

Die MaRisk fordern von Banken, dass die Risikorelevanzgrenze eigenverantwortlich und unter Risikogesichtspunkten festgelegt wird.

Das risikorelevante Geschäft soll durch entsprechend intensive Analysen und doppelte Votierung aus Markt und Marktfolge bestmöglich abgesicht werden. Gleichzeitig lassen die MaRisk aber dort Erleichterungen zu, wo Risiken als "nicht wesentlich" eingestuft werden. So kann beispielsweise im nicht-risikorelevanten Kreditgeschäft auf das Doppelvotum aus Markt und Marktfolge verzichtet und stattdessen ein Kreditbeschluss auf Basis eines einzigen Votums getroffen werden.

Kreditanträge können so schlankere Prozesse durchlaufen und fallabschließend im Markt genehmigt werden. Es bedarf weniger Abstimmungen zwischen Markt und Marktfolge sowie weniger Kontrollen und geringerer Anforderungen an die Bestandsbearbeitung. Die Erleichterungen einer gelebten Risikorelevanzgrenze wirken nicht nur im Neugeschäft, sondern insbesondere im Bestandsgeschäft.

In der Regel verteilt sich der Aufwand im Kreditgeschäft zu etwa 40 Prozent auf das Neugeschäft und zu etwa 60 Prozent auf das Bestandsgeschäft, sodass Prozesserleichterungen hier einen besonders großen Effekt haben.

Im nicht-risikorelevanten Bestandsgeschäft werden besonders bei der laufenden Offenlegung wirtschaftlicher Verhältnisse sowie der laufenden Sicherheitenüberwachung und der Risikofrüherkennung schlankere Abläufe ermöglicht.

UNSER GANZHEITLICHER OPTIMIERUNGSANSATZ DES KREDITGESCHÄFTS

Die Grundlage unserer Projekte bildet die kreditfachliche Analyse des Status quo hinsichtlich qualitativer und quantitativer Aspekte, flankiert durch einen entsprechenden Vergleich bzw. Benchmarking mit anderen Banken. Daraufhin ermitteln wir die notwendigen Handlungsfelder: Ausgehend von der Risikorelevanzgrenze und den Kreditkompetenzen über das Regelwerk bis zu den Prozessabläufen wird das Kreditgeschäft erhoben und eingewertet.

Vor dem jeweils individuellen Hintergrund der Bank erarbeiten wir die passende Konzeption gemeinsam mit den Mitarbeitern aus Markt und Marktfolge. Dies sorgt in der Regel für eine breite Akzeptanz.

CP BAP Abbildung Analyse Bankfachliche Konzeption

Ganzheitlicher Analyse- und Optimierungsansatz von der Risikorelevanzgrenze bis zum Prozess

Unsere "Vergleichsanalyse zu wirtschaftlichen Kreditprozessen" in 2016 liefert notwendige Benchmarks zur Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation im Kreditgeschäft. Die Benchmarks der Vergleichsanalyse werden laufend erweitert und aktualisiert. Ergänzt wird unser Know-how durch langjährige Erfahrung in der Gestaltung von Kreditprozessen sowie eine stets aktuelle aufsichtsrechtliche Expertise.