Neuerungen in der Adressrisikosteuerung im Kundengeschäft

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Integration von Verlustquoten, neue Risikoprämie und barwertiges Kreditportfoliomodell (KPM-KG barwertig)

Die Risikoklasse Kreditrisiko Kundengeschäft steht wegen ihrer grundlegenden Bedeutung für die Risikotragfähigkeit im Fokus der Adressrisikosteuerung und damit im Interesse der Bankenaufsicht.

Eine adäquate Abbildung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen hinsichtlich der ökonomischen Risikotragfähigkeit stellt die Genossenschaftsbanken mittelfristig vor große Herausforderungen.

Im ersten Schritt wurde im aktuellen VR-Control-Release 6.5 der Blankoansatz im bestehenden KPM-KG um die Exposure-Größen „Blankovolumen (LGD)“ und „Modellierter Verlust (LGD)“ erweitert, um die mittels des Gesamtobjektverwertungserlöses („Gove“) ermittelten Sicherheitenwerte bzw. einen modellierten Verlust unter Berücksichtigung weiterer Parameter wie Saldenquoten, Wiedergesundungen, Einbringungen und Kostenkomponenten nutzen zu können.

Für die Verlustquoten liegt seitens der parcIT eine initiale Parametrisierung vor, die bereits automatisch in VR-Control KRM eingespielt wurde. Daher lohnt eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der Wirkungsweise des LGD-Modells. Zur Analyse des LGD-Modells hat die CP Consultingpartner AG ein Tool entwickelt, mit dem die Effekte der einzelnen Verlustschätzungskomponenten Ihres Kundenportfolios auf Konto- und Portfolioebene quantifiziert werden können.

Abbildung Komponenten des LGD-Modells

Abbildung: Beispielhafte Darstellung der Komponenten des LGD-Modells anhand eines Wasserfalldiagramms

Mit dem Release der VR-Control-Version 6.6 erfolgt eine Integration der LGD-Quoten in die Risikoprämie. Auch hierzu lohnt sich eine frühzeitige Betrachtung, da die Risikoprämie die zentrale Eingangsgröße für das barwertige Kreditportfoliomodell darstellen wird. Darüber hinaus ist die Risikoprämie als Abzugsposten für die ökonomische Risikotragfähigkeit von wesentlicher Bedeutung.

Das barwertige Kreditportfoliomodell ermöglicht eine vollständige Integration der Adressrisiken im Kundengeschäft inkl. Migrationsrisiken, die im Sinne des ICAAP-Leitfadens zwingend zu berücksichtigen sind.

Abbildung Neuerungen in der Adressrisikosteuerung im Kundengeschäft

Abbildung: Gegenüberstellung der wesentlichen Unterschiede zwischen dem aktuell produktiven KPM-KG periodisch und dem künftigen KPM-KG barwertig

Abbildung Beispielhafte Berechnung zum Expected Loss im KPM-KG barwertig

Abbildung: Beispielhafte Berechnung des barwertigen Expected Loss im KPM-KG barwertig

Durch den Wegfall des Annex des ICAAP-Leitfadens zum 31.12.2022 und den für Ende 2022 avisierten Roll-out der VR-Control-Version 6.6 ist das Zeitfenster für eine angemessene Parametrisierung, die Integration in die Steuerungsprozesse und die Risikotragfähigkeit sowie eine Angemessenheitsprüfung und Dokumentation vergleichsweise eng. Zudem wird kein langer Parallelbetrieb zur Qualitätssicherung und Interpretation der Ergebnisse möglich sein. Daher ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den Verfahren und die Kommunikation der neuen Risikokennzahlen in den Instituten erforderlich.

Wir unterstützen Sie gerne bei

  • Inhouse-Schulungen der zuständigen Mitarbeiter und Führungskräfte
  • Plausibilisierung und Interpretation der Ergebnisse des LGD-Modells und der Risikoprämie
  • Überleitung, initiale Parametrisierung und Dokumentation des KPM-KG barwertig
  • Integration der Risikokennzahlen in die Steuerungsprozesse und die Risikotragfähigkeit
  • Diskussion und Implementierung möglicher Stressszenarien
  • Anpassung der Adressrisiko-Reports auf die neuen Verfahren

Hierfür entwickeln wir Analysen, Tools und Dokumentationen, um Ihnen den Umstieg effizient und ressourcenschonend zu ermöglichen sowie einen umfassenden Know-how-Aufbau zu gewährleisten.

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